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Umgangssprachlich haben die Begriffe Knopfzelle und Batterie dieselbe Bedeutung. Technisch gesehen sind es aber unterschiedliche Dinge.
Eine Knopfzelle (oder auch eine Batteriezelle) ist sozusagen die kleinste Einheit. Eine Batterie wird aus mehreren Zellen zusammengesetzt.
In der Regel werden die Zellen in einer Batterie in Reihe geschaltet, so dass sich die Spannungen der einzelnen Zellen zu einer Gesamtspannung addieren. Sie kennen das sicherlich von einer 9V Batterie, die aus 6 Batteriezellen zusammengesetzt ist die jeweils 1,5 Volt Spannung haben.
Technisch gesehen ist eine Mignon AA Batterie also eine einzelne Batteriezelle und keine Batterie
Von einer Knopfzelle spricht man wenn die Höhe der Zelle kleiner ist als deren Durchmesser. Manche Knopfzellen sind tasächlich flach wie ein Knopf oder eine Münze. Im englischen heisst die Knopfzelle eben auch "Button Cell" oder "Coin Cell".
Typisch bei Knopfzellen ist auch dass diese blank an der Seite sind - also nicht wie Batterien einen Mantel mit Herstellername, Logo und Beschriftung haben.
Der Batterietyp ist überlichweise oben in den Deckel eingeprägt. Dort ist meist auch ein Pluszeichen zu finden. Denn der Pluspol ist oben und der Minuspol unten
Auch wenn Knopfzellen von aussen ähnlich metallisch blank aussehen. Die Chemie im inneren unterschiedet sich
Chemie | Spannung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Alkaline | 1,5V | geringer Preis | kann auslaufen Spannung fällt mit Entladung ab |
Silberoxid | 1,55V | Spannung fällt nicht ab läuft nicht so leicht aus | teurer als Alkaline |
Zink-Luft | 1,45V | hohe Energiedichte | sehr hohe Selbstentladung wenn einmal aktiviert |
Lithium-Mangandioxid | 3,0V | sehr gute Leistung geringe Selbstentladung | Gefahrgut |
Zu finden sind die kleinen Alkaline Knopfzellen in Taschenrechnern, Messgeräten und Spielzeugen. Alkaline Knopfzellen können leider auslaufen, weshalb eine baugleiche Silberoxid Knopfzelle für Geräte die Ihnen lieb sind eher zu empfehlen ist.
Der häufigste Einsatzzweck von Silberoxid Knopfzellen ist als Uhrenbatterie in Armbanduhren. Aber auch in einigen Fieberthermometern sind diese zu finden.
Es gibt High Drain Varianten für elektronische Armbanduhren mit etwas höherem Strombedarf und Low Drain Varianten für einfache Quarzuhrwerke
Fast alle Baugrößen die es als Alkaline Knopfzelle gibt, gibt es auch in einer Silberoxid Variante. Insbesondere Uhren benötigen aber die etwas teureren Silberoxid Knopfzellen, weil die Spannung lange hoch bleibt. Erst ganz am Ende des Entladevorgangs bricht diese abrupt zusammen.
Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaft eignet sich die Zink Luft Knopfzelle nur für einen sehr bestimmten Einsatzzweck: Als Hörgerätebatterie.
Da die Knopfzelle den Sauerstoff aus der Luft für die chemische Reaktion benötigt, muss die Knopfzelle einmal aktiviert werden. Das passiert durch Abziehen des Schutzaufklebers. Einmal aktiviert jedoch gibt es jedoch keinen Weg zurück mehr und die Batterie muss umgehend aufgebraucht werden.
Die Bezeichnung von Lithium Knopfzellen beginnt meist mit einem CR, gefolgt von einer meist 4 stelligen Zahl. z.B. CR2032. Was die zahlen bedeuten, erfahren Sie im Kapitel Knopfzellen Bezeichnungen.
Sehr häufig werden Lithium Knopfzellen in Autoschlüsseln, Sportuhren oder Fahrradcomputern eingesetzt. Durch die flache Bauform passen Lithium Knopfzellen perfekt in diese mobilen, kleinen Geräte und versorgen diese zuverlässig und lange mit Energie.
Doch Vorsicht: Auch wenn die Knopfzellen noch so klein sind. ALLE Lithium Batterien sind Gefahrgut. D.h beim Versand und insbesondere auch bei der Mitnahme im Flugzeug unterliegen sie strengen Vorschriften!
Knopfzellen die Quecksilber enthalten wurden stufenweise in der EU verboten. Ähnlich wie Silberoxidbatterien haben sie eine sehr konstante Spannung geliefert - nur eben mit 1,3V anstatt 1,55V Zellspannung. Haupteinsatzzweck waren zuletzt Belichtungsmesser in Kameras.
Auch Silberoxid und Alkaline Batterien haben früher sehr geringe Mengen Quecksilber enthalten. Allerdings ist Quecksilber seit 2016 gänzlich verboten. Quecksilberfrei (engl. mercury free) ist also eine gesetzliche Vorgabe.
Die Haltbarkeit von Knopfzellen ist je nach Art der Knopfzelle unterschiedlich. Einige Hersteller geben ihren Knopfzellen auch ein längeres Mindesthaltbarkeitsdatum als andere, was aber wohl eher eine Marketingmaßnahme ist. Renata gibt bei Lithium Knopfzellen eher konservativ kürzere MHDs an als Duracell oder Varta.
chemisches System | Haltbarkeit |
---|---|
Alkaline | 3-4 Jahre |
Zink-Luft | 3-4 Jahre |
Silberoxid | 3-4 Jahre |
Lithium Mangandioxid | 5-10 Jahre |
Bei Knopfzellen steht das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Vorder- oder Rückseite der Verpackung.
Bei Alkaline, Silberoxid und Zink-Luft Knopfzellen erhöht sich die Gefahr des Auslaufens wenn die Batterie schon älter ist, also das Mindesthalbarkeitsdatum schon überschritten wurde. Funktionieren werden sie trotzdem noch.
Belassen Sie Knopfzellen zur Aufbewahrung in der Originalverpackung. Der Aufbewahrungsort sollte eher kühl als warm und trocken sein. Der Kühlschrank ist wegen der Feuchtigkeit kein guter Ort um Knopfzellen aufzubewahren
Der Aufbewahrungsort sollte ebenfalls kindersicher sein, sofern Sie Kleinkinder im Haus haben. Das Verschlucken von Knopfzellen (insbesondere Lithium Knopfzellen) stellt eine ernsthafte Gefahr dar.
Bemessen Sie die Größe Ihres Vorrats so, dass Sie die Knopfzellen in der ersten Hälfte des Mindesthaltbarkeitsdatums verbrauchen werden. Denn mir zunehmendem Alter entladen die Knopfzellen sich von selbst langsam.
Früher gab es Verpackungen mit Perforation aus denen die Knopfzellen einfach nach hinten herausgedrückt werden konnten. Aus Produktsicherheitsgründen ist dies nicht mehr zulässig. Zukünftig müssen alle Verpackungen so konstruiert sein dass Sie nur noch mit Schere zu öffnen sind.
Knopfzellen sollten Sie am Besten mit einer Kunststoffpinzette anfassen und einsetzen. Vorsicht: Mit einer Metallpinzette würden Sie einen Kurzschluss verursachen und die Knopfzelle beschädigen.
Ein Fingerabdruck auf der Knopfzelle kann die Leitfähigkeit der Kontakte negativ beeinflussen. Wenn Sie doch mit den blossen Händen arbeiten, dann waschen Sie die Hände vorher gründlich und fassen die Knopfzelle nur am Rand an.
Der Pluspol ist immer die beschriftete Seite. Hier ist auch meist ein + Symbol zu finden. Der Minuspol hat normalerweise keine Kennzeichnung in Form eines - Zeichens-
Leere Knopfzellen dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden. Es gibt auf Wertstoffhöfen oder auch überall dort wo Batterien verkauft werden spezielle Sammelbehälter. Die gesammelten Knopfzellen werden dem recycling zugeführt. Wertvolle Rohstoffe werden so wiedergewonnen und es wird verhindert dass schädliche Chemikalien in die Umwelt gelangen.